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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 94

1895 - Straßburg : Heitz
94 liche Palast, die protestantische Kirche, die neue Garui- sonkirche mit schönem gotischen Turme, die Synagoge, die Präsektur und das Theater auf einer Moselinsel, das Stadthans, der Justiz-Palast, das Lyceum, die Spitäler von St. Niklaus und Lon-Lkcoul'iz, das Militär-Lazarett, das Museum, die Bibliothek, die gedeckten Markte n. s. w. Die Stadt hat bedeutende Tuch-, Trikot-, Woll- decken-, Flanell-, Baumwoll-, Leder-, Leiuwand-, Konserven-, Hnt-, Papier-, Pfeifen-, Schnh- und Schnnpftabaksdosenfabriken und eine Glockengießerei; sie treibt sehr lebhaften Handel, besonders mit Vieh und Landesprodukten. Ii. Der Landkreis Me.tz. 76,800 Einwohner. 1076 □ km. 1. Der Land-Kanton Metz umfaßt die früheren Kantone Metz I, Ii, Iii Land, nebst den annektierten Gemeinden des Kantons Briey. Metz bleibt Kantons- Hauptort. Montigny bei Metz (3950 Eiuw.), ist der be- deuteudste Ort dieses Kantons, besitzt ein Schloß ans dem 17. Jahrhundert und einen botanischen Garten, zu welchem eine schöne Allee führt. Große Eiseubahnwerkstätteu. Bischöfliches Progymnasium. Bahnstation. Woippy (1260 Einw.), Lorry (670 Einw.), Marange (680 Einw.) und Plappeville (1000 Einw.) treiben Garteubau und liefern gutes, feines Obst (Erdbeeren); Scy (1330 Eiuw.) erzeugt vor-

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 96

1895 - Straßburg : Heitz
96 mächtigen Resten der römischen Wasserleitung nach Metz. Bahnstation. 4. Verny (230 Einw.), 13 km von Metz. Peltre (630 Einw.), mit einer schönen Kirche und einem Schloß aus dem 17. Jahrhundert. Die Schwestern der Vorsehung haben daselbst ein Pen- sionat eingerichtet. Bahnstation. 5. Vig y (656 Einw.), 15 km von Metz, in der Nähe des Waldes von Villers. Iii. Der Kreis Dieden Hofen. 84,500 Einwohner. 947 □ km. 1. Diedenhofen * [Thionville] (8900 Einw.), hübsche Stadt am linken Ufer der Mosel, über welche eine schöne steinerne Brücke führt, an der Eisenbahn- linie Metz-Lnxemburg, ist eine starke Festung, von Vauban und Comortaigne erbaut. Die Pfarrkirche und das Rathaus mit einem Wachtturm sind moderne Gebäude. Die Stadt besitzt ein Gymnasium und ein Hauptzollamt. Die Stadt enthält Gerbereien, Bierbrauereien, Ziegelbrennereien, Mühlen, und treibt Wein-, Liqnenr-, Obst- und Getreidehandel. Station der Linie Metz- Luxemburg. In der Umgegend findet man Eisenwerke und Glasfabriken. Die bedeutendsten Gemeinden des Kantons Dieden- hosen sind H ayingen [Hayange] (5900 Einw.), Station der Linie Metz-Lnxemburg und Groß- M o y en v r e (5000. Einw.), mit Hagendingen, Station

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 78

1895 - Straßburg : Heitz
78 Universität, ein Landgericht, drei Gymnasien, eine Ober- realschule, eine Realschule, ein Lehrer- und ein Lehrer- innenseminar, eine Präparandenschnle (in Nendorf bei Straßburg), zwei Taubstummenanstalten, ein Haupt- steueramt. Starke Garnison. Die Stadt, in letzter Zeit mächtig erweitert und zu einer der stärksten Festungen Europas ausgebaut, wird von einem Kranze von Forts umgeben. Es sind dies: 1) Fort Fransecky in der Ruprechtsau, 2) Fort Moltke bei Reichstett, 3) Beste Roou bei Ben- deuheim, 4) Fort Podbielski bei Mmidolsheim, 5) Beste Kronprinz bei Niederhausbergeu, 6) Beste Großherzog von Baden bei Oberhausbergen, 7) Fort Fürst Bismarck bei Wolfisheim, 8) Fort Kronprinz von Sachsen bei Lingolsheim, 9) Fort von der Tann bei Geispolsheim, 10) Fort Werder bei Jllkirch-Gra- fenstaden, 11) Fort Schwarzhof am Altenheimer Hof; ferner auf badischem Gebiet 12) Fort Blumenthal bei Auenheim, 13) Fort Bose bei Kork, 14) Fort Kirchbach bei Sundheim. Die Stadt hat 11 Thore: 1) das Weißturmthor, 2) das Kronenbnrgerthor, 3) das Steinthor, 4) das Schiltigheimerthor, 5) das Jllthor, 6) das Ruprechtsauerthor, 7) das Kanalthor, 8) das Kehlerthor, 9) das Metzgerthor, 10) das Spitalthor, 11) das Schirmeckerthor. Die Citadelle, 1682 erbaut, hat 2 Thore, wovon eines nach der Stadt, das andere nach dem Rheine führt. Die Stadt ist in vier Kantone eingeteilt: den Ost-, Süd-, West- und Nord-Kanton. Znm Nord-Kanton gehört die Ruprechtsau, Tivoli

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 93

1895 - Straßburg : Heitz
93 mit einer Reihe von Außenwerken oder Forts um-- geben, nämlich: Fort Mantenffel (St-Julien), Fort Zastrow (les Bordes), Fort Gäben (Queuleu), Fort Prinz August von Württemberg (St-Privat), Fort Steinmetz (Jbelle- croix), Fort Voigts-Rhetz (Moselfort), Beste Friedrich Karl und Fort Manstein (St-Quentin), Fort Alvens- leben (Plappeville), Fort Kamecke (Woippy), Fort . Hindersin (8t-Lloy). Die Mosel teilt sich hier in drei Arme, die zwei Inseln bilden. Auch die Seille teilt sich beim Eintritt in die Stadt in mehrere Arme. Fünfzehn Brücken verbinden die verschiedenen- Stadtteile. Die Stadt hat an hervorragenden Plätzen: den Domplatz, den Paradeplatz (Place d'armes), mit der Statue des Marschalls Fabert; den Kaiser-Wilhelms- platz (Place Royale) mit dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I., den Theaterplatz (Place de la Comedie), den Regierungsplatz it. s. w. Metz hat mehrere ansehnliche Spaziergänge: die Esplanade, mit der Statue des Marschalls Ney und schöner Aussicht auf das Moselthal, le Jardin d'amour und die Promenadenanlagen um die Stadt. Die Stadt besitzt zahlreiche öffentliche Gebäude. Sehenswert sind: die Kathedrale mit ihrem 108 Meter hohen Turme, nach dem Straßburger Münster das schönste gotische Gebäude von Elsaß-Lothringen. Ferner die Kirche Notre-Dame, von St. Martin mit neu hergestelltem Turm, St. Segolene, St. Maximin, St. Eueaire, St. Bineenz und St. Simon; der bischös-

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 95

1895 - Straßburg : Heitz
95 treffliche Weine; Vaillsres (670 Einw.) hat Stein- gruben und Kalköfen. 2. Pange (315 Einw.), an der französischen Nied, an der Eisenbahnlinie Eoureelles-Tetercheu, mit einer gotischen Kirche und einem Schloß ans dem 17. Jahr- hundert. Bahnstation. Remilly (936 Einm.), Knotenpunkt der Eisen- bahnlinie Saarburg-Metz und Beningen-Rmnilly-Metz, ein hübsches reinliches Dorf an der französischen Nied, mit einer schönen Kirche. Bahnstation. Courcelles a. d. Nied (240 Eunv.), in der Nähe das Kaiserliche Schloßgut Urville. 3. Gorze (1320 Einw.), an einem kleinen Flusse dieses Namens in einem reizenden Thälchen, 18 km von Metz, war im Mittelalter eine Festung. Diese Stadt hat viel gelitten in den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts. Von ihrer früheren Größe ist nichts mehr vorhanden als die Ruine einer Abtei und die Spuren einer römischen Wasserleitung, welche bei Jouy-aux-Arches über die Mosel nach Metz ging. — Es befindet sich daselbst eine Bezirksarmenanstalt und eine Blödenanstalt. Ars an der Mosel (3300 Einw.), an der Eisen- bahnlinie Metz-Pont-K-Monsson, in einer freundlichen Lage am Eingange des Mancethales, hat ausgedehnte Eisenwerke. Bahnstation. Novsant (1420 Einw.), an der Eisenbahnlinie Metz-Pont-Ä-Moussou, Hängebrücke über die Mosel nach Eorny. Bahnstation. Jou y - au x - Arche s (940 Einw.), mit den

6. Theil 4 - S. 260

1880 - Stuttgart : Heitz
260 Neueste Geschichte. 3. Periode. Orientalischer Krieg. Verbindung mit der französischen Flotte unter dem Viceadmiral Parseval Deschönes die befestigte Insel. Bomarsund er-* oberte, (16. August), deren Werke geschleift wurden. Auch das weiße Meer und die westlichen Küsten des stillen Oceans wurden zum Kriegstheater; namentlich schien hier die Expedition gegen Peterpanlowsk in Kamtschatka von Wihtigkeit, weil die Verbündeten hier denjenigen Theil der russischen Flotte zu finden hofften, welcher zur Friedenszeit im stillen Ocean kreuzt. Aber der am 20. August begonnene Angriff hatte keinen sonderlichen Erfolg und eine am 4. Sept. unternommene Landung fiel entschieden unglücklich aus. Ueberhaupt hatten die Seeoperationen keinen entscheidenden Einfluß auf den Gang des Krieges, nur daß sie die Inferiorität der russischen Flotte zeigten, welche nirgends den Kampf aufzunehmen wagte und die Verproviantirung und Com-municatioü der russischen Streitkräste theils erschwerten, theils unmöglich machten. Auch die im I. 1855 erneuerte Expedition nach dem baltischen Meere brachte kein anderes Refulm, als eine vollständige Küstenblocade, einen für die Diplomatie nicht gering anzuschlagenden moralischen Druck auf die benachbarten Staaten und die fruchtlose Beschießung Sweaborgs (9. und 10. August). Die Entscheidung lag in dem Feldzuge in der Krim. Der Feldzug in der Krim. Die Belagerung Sebasto-pols. Anfang August 1854 waren 32,000 Engländer und 45,000 Franzosen bei Varna vereinigt; erst am 5. Sept. aber konnten die Geschwader aus der Bucht von Baltschuck unter Segel gehen, und zwar zunächst nach der Schlangeninsel, welche als Rendezvous für die Transportschiffe ausersehen war. Am 14. Sept. ward die Landung von 58,000 Mann bei Eupatoria glücklich bewerkstelligt. Erst an der Alma kam es (am 20. Sept.) zu einem blutigen Zusammentreffen, welches die Verbündeten unter dem Eommando des sterbenden St. Arnaud zum Siege führte. Die zwei nächsten Tage wurden von der Sorge für die Verwundeten und das Begraben der Todten in Anspruch genommen, worauf man am 23. die Katscha überschritt und auch den Belbek, ohne Widerstand zu finden, pasfirte. Indeß erfuhr man hier, daß ein an der Ausmündung dieses Flusses belegenes Fort die Ausführung des Planes, dort die Flotte ankern und das Belagerungsmaterial nach der Nordseite der Festung schaffen zu lassen, unmöglich machte. Man beschloß also, sich mittels eines Flankenmarsches auf die südliche Seite Sebastopols zu werfen und sich des Hafens von Balaklawa

7. Theil 4 - S. 261

1880 - Stuttgart : Heitz
Der Feldzug in der Krim. 261 zu bemächtigen. Dieses kühne Manöver wurde mit Glück ausgeführt. Die Engländer trafen zuerst an Ort und Stelle ein, die Franzosen folgten ihnen zwei Tage später. Sie standen jetzt unter dem Befehl des Generals Canrobert, denn Marschall St. Ar-nand hatte am 26. Sept. im Biwacht an der Tschernaja wegen seines Gesundheitszustandes das Commando niederlegen müssen. Schon seit Jahren an einem unheilbaren Herzleiden erkrankt, hatte er sich dennoch zur Uebernahme des Oberbefehls über die Orientarmee angeboten. Die Ueberfahrt nach der Krim hatte seine Leiden verschlimmert, und während der Schlacht an der Alma blieb er zwölf Stunden zu Pferde, obgleich er die größten Qualen erlitt und zuletzt so schwach wurde, daß er sich von zwei Ordonanzoffizieren auf dem Pferde erhalten lassen mußte. Ein Choleraanfall steigerte seinen üblen Zustand bis zur Hoffnungslosigkeit und er begab sich an Bord des „Berthollet", wo er am 29. starb. Sein Nachfolger, Canrobert, 46 Jahre alt, war einer der berühmten „afrikanischen Generale", da er seit 1835 alle Feldzüge in Algerien mitgemacht hatte. Am 28. Sept. begann die Belagerung, deren Wechselfälle so lange Zeit hindurch Europa, ja überhaupt die gesammte civilisirte Welt in Spannung erhalten sollten. Sie war eine der merkwürdigsten unter allen ähnlichen Waffenthaten, von denen die Geschichte bis dahin zu erzählen hatte; denn nicht bloß daß hier Armeen gegeneinander fochten um den Besitz der einen Stadt, wobei die Rolle des Belagerers mit der des Belagerten oftmals wechselte; daß die Kriegstüchtigkeit sich nicht bloß in der offenen Feldschlacht, sondern noch vielmehr im Ertragen der Lagerbeschwerden, welche namentlich im ersten Winter entsetzlich waren, zu bewähren hatte: so war dieser Kampf zugleich ein Triumph der Erfindungskraft, welche sich überbot, um Werkzeuge der Zerstörung oder Vertheidigung zu ersinnen und ihre Herbeischaffung zu ermöglichen oder zu beeilen. Am 17. Oct. fand das erste Bombardement statt, wobei 116 Geschütze der Landbatterien ihr verderbliches Feuer gegen die ruf-. fischen Werke eröffneten, welche aus 250 Stücken des schwersten Kalibers donnernde Antwort gaben. Auch die vereinigten Flotten nahmen an dem Bombardement Theil, ohne sich eines erheblichen Erfolges rühmen zu können. Der empfindlichste Verlust der Russen, welche unter dem Commando des Fürsten Menschikow standen, war der Tod des Admirals Kornilew, welcher in dem Augen-

8. Theil 4 - S. 312

1880 - Stuttgart : Heitz
312 Neueste Geschichte. 3. Periode. lang, da man östreichischer Seits die Armee in zwei Hälften getheilt hatte, welche gesonderte Schlachten »schlugen, ohne in rechter Verbindung mit einander zu stehen. — Nachdem die Stellung von Solserino gewonnen war, erfolgte der Angriff auf Cavriano, welchem Niel durch ein furchtbares Artilleriefeuer aus weittreffenden Geschützen Erfolg sicherte. Noch während des Kampfes aber brach ein furchtbares Unwetter herein, dessen Donner selbst den Donner der Geschütze übertönte und den Kampf unmöglich machte, weil die hereinbrechende Finsterniß Freund und Feind nicht unterscheiden ließ. Als der Orkan sich ausgerast hatte und die Gegend wieder erkennbar ward, hatten sich die Oestreich er im Centrum und auf dem linken Flügel in guter Ordnung zurückgezogen und Be-nedek, welcher die Piemontesen bei San Martino geschlagen hatte, erhielt mitten in seinem Siegeslauf Befehl zum Rückzug. Wie bei Magenta hatte der Soldat — noch überdies wegen der schlechten Verpflegung mit leerem Magen — glorreich gestritten ; aber Oestreichs altes Verhäugniß, sich durch mangelhafte Leitung die besten Armeen ruiniren zu lassen, hatte auch hier gewaltet. Einigen Generalen wurde ihr Commando genommen. Die Oestreich er verloren 3300 Todte und 10,500 Verwundete, während 9000 vermißt wurden; die Franzosen verlören 12,000, die Sardinier 5000. Der Held des Tages war Niel, wie bei Magenta: Mac Mahon, welcher dafür den Titel eines Herzogs von Magenta erhalten hatte. Indessen war selbst nach dieser neuen Niederlage die Stellung der Oestreicher nichts weniger als verzweifelt, um so weniger, als gerade in jenem Augenblicke Pr euß eit sehr energische Entschließungen gefaßt hatte, welche fast nothwendig zu einem Kriege mit Frankreich führen mußten. Der Prinzregent hatte die Mobilmachung des preußischen Heeres angeordnet; am Oberrhein sollte ein Observationscorps aufgestellt werden. Alle Welt war daher aufs äußerste überrascht, als rasch hinter einander sich die Knude vou dem Abschluß eiues Waffenstillstands (8. Jnli) und einer persönlichen Zusammenkunft der beiden Kaiser zuvillasranca(11. Juli), zugleich auch von dort verabredeten Friedenspräliminarien verbreitete. Oestreich trat in Folge dieses Friedens die Lombardei ab (leider auch das Stilfser-Joch, welches bisher Tprol schützte), behielt aber Venedig und das Festungsviereck. Die Rückkehr der Fürsten Mittelitaliens in ihre Lande wurde von Frankreich unter

9. Theil 4 - S. 410

1880 - Stuttgart : Heitz
410 Neueste Geschichte. 3. Periode. schwere Zeit zu erflehen. „Katholiken und Protestanten, Schriftgläubige und philosophische Köpfe — alle die zahllosen persönlichen Glaubensbekenntnisse, die das freie Geistesleben unseres Volkes mit edler Duldsamkeit umschließt, beugten sich andächtig vor der göttlichen Vernunft, die über den Schrecken und Nöthen dieser Tage sinnvoll waltet." Vom 16. Juli ab hatte die Mobilmachung der deutschen Heerestheile begonnen, und so trefflich war alles gerüstet, so genau vorbereitet, daß nach eilf Tagen die Armeen kriegsfertig standen und nach weiteren acht Tagen an den Ufern des Rheins sich aufstellten. Mit staunenswürdiger Schnelligkeit und Sicherheit führten lange, unaufhörlich sich folgende Eisenbahnzüge die Truppen nach Westen hin. Sie wurden überall mit Begeisterung empfangen, und in dem Anblick dieser unermeßlichen Kriegerschaaren erhob sich im Volke die Hoffnung zur Gewißheit des Sieges. Es wurden drei Armeen gebildet: die erste, unter General Steinmetz, mit drei Armeecorps von Coblenz nach der Saar; die zweite, unter Prinz Friedrich Karl, mit sieben Corps von Mainz und Bingen nach der Saar; die dritte, unter dem Kronprinzen von Preußen, mit sechs Corps von Rastatt und Mannheim nach der Lauter hin. Bei der dritten Armee standen die süddeutschen Bundestruppen, Baiern, Württemberger und Badenser. Der Kronprinz war in München, Stuttgart und Karlsruhe mit der frischesten Begeisterung empfangen worden. Die Vertheidigung der norddeutschen Küsten gegen die französische Flotte wurde dem General Vogel v. Falkenstein anvertraut. Am Abende des 31. Juli verließ König Wilhelm, begleitet von Bismarck, Moltke und Roon, seine Hauptstadt; er hatte vor seiner Abreise eine Proclamation an sein Volk erlassen. Am 2. August traf er in Mainz ein und richtete hier eine Proclamation an das deutsche Heer. „Ich übernehme heut," so schloß er dieselbe, „das Commando über die gesammten Armeen und ziehe getrost in einen Kamps, den unsre Väter in gleicher Lage einst ruhmvoll bestanden. Mit mir blickt das ganze Vaterland vertrauensvoll auf euch. Gott der Herr wird mit unsrer gerechten Sache seilt." Napoleon Iii. hatte einige Tage nach der Kriegserklärung die Sitzungen des gesetzgebenden Körpers geschlossen und in einer die Wahrheit stark entstellenden Proclamation an das französische Volk versucht, Preußen als die Macht anzuklagen, welche überall Mißtrauen erweckt, überall zu übertriebenen Rüstungen genöthigt und

10. Theil 4 - S. 412

1880 - Stuttgart : Heitz
412 Neueste Geschichte. 3. Periode. Niederlagen. Der Kronprinz von Preußen ergriff am 4. August die Offensive und rückte südwärts auf Weißen bürg vor. Hier traf er auf den Feind und erfocht einen vollständigen Sieg. Die von den Franzosen besetzte Stadt wurde genommen, der südlich nahe liegende Geisberg erstürmt; General Donay fiel im Kampfe. In diesem ersten Gefecht halten Preußen und Süddeutsche vereinigt gefochten und treue Waffenbrüderschaft geschlossen. Das Siegestelegramm blitzte wie ein freudiger Glanz durch Deutschland hin. Zwei Tage darauf, 6. August, stieß die weiter vormar-schireude dritte Armee auf Mac Mahon selbst und seine gesammte Armee. Er hatte bei Wörth eine sehr feste Stellung genommen, und es kostete ein schweres und blutiges Ringen, ihm diese Vortheile zu entreißen, aber die Festigkeit und Ausdauer der Deutschen errang den für den ganzen Feldzug bedeutungsvollen Sieg. Mac Mahon's Heer war in die Flucht geschlagen, der Marschall selbst verwundet, zwei Generale gefallen, 8000 Mann todt oder verwundet, 6000 gefangen, 2 Adler, 6 Mitraillensen, 40 Kanonen erbeutet. Aber der Sieg kostete den Deutschen auch 10,000 Todte und Verwundete. An demselben Tage wurde auch bei Spicheren, südlich von Saarbrücken, heftig gekämpft. Saarbrücken war von den Preußen wieder besetzt worden, die Franzosen unter General Frossard standen auf dem Höhenzuge bei Spicheren in einer für uneinnehmbar zu haltenden Stellung. Gegen diese Höhen richtete die Armee des General Steinmetz ihren Angriff und erstürmte dieselben mit unerschütterlicher Bravour. Der Feind mußte das Schlachtfeld räumen. 27 preußische Bataillone hatten hier 52 französische Bataillone geschlagen. Der Verlust betrug auf jeder Seite gegen 4000 Mann, bei den Franzosen noch 2000"Gefangene. Unter den Gefallenen des siegenden Heeres befand sich der General Franeois. Durch diese drei Schlachten bei Weißenburg, Wörth und Spicheren war die Ueberlegenheit der Deutschen entschieden, bei den Franzosen zeigte sich schon eine arge -Lockerung der militärischen Zucht und Ordnung. Ueberall in Deutschland jubelte man den Siegesnachrichten entgegen; nun war es, als könne es nicht mehr anders sein, als daß der Süden und der Norden zusammengehöre. In Paris brach, als die Nachrichten vom Kriegsschauplatz offenkundig wurden, ein heftiger Unwille und ein kaum zu beschwichtigender Sturm gegen die Regierung aus, allerdings noch nicht in Straßentumulten, denn das Seine-Departement wurde in
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